Evangelische Gemeinde A.u.H.B. Klosterneuburg
Gemeindeblatt 2003-1
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KREUZUNGEN
Klangräume für Barockorgel, Kirchenglocken, Computer und Live-Elektronik am Samstag, 29. März 2003, 19:30.

Klaus Lang: Improvisation für Orgel solo
Klaus Lang / Karlheinz Essl: Duo für Barockorgel und Computer
Karlheinz Essl: Sonnez la cloche! (2002) für Computer, Live-Elektronik und Kirchenglocken

Dieses Konzert stand - nicht nur wegen seiner zeitlichen Nähe zu Ostern - ganz im Zeichen des Kreuzes. Neben Computer und Live-Elektronik spielten an diesem Abend Orgel und Glocken die Hauptrollen: Beides uralte Instrumente voller Geschichte, die aber ein äußerst unterschiedliches Klangverhalten an den Tag legen. Der archetypische Klang der Orgel ist obertonarm und kann (theoretisch) unendlich lange dauern. Man könnte ihn demnach - trägt man in einem Diagramm die Zeit gegen das Obertonspektrum auf - als horizontale Linie auffassen. Der Glockenklang hingegen ist kurz: nach dem Anschlag klingt er rasch ab, weist aber ein unglaublich reiches harmonisches Spektrum auf. Man könnte ihn demnach quasi als vertikale Linie darstellen.
Horizontale (Orgel) und Vertikale (Glocke) bilden zusammen ein Kreuz: An dieser KREUZUNG fand die erste Begegnung zwischen den beiden Komponisten und Performern Klaus Lang (Orgel) und Karlheinz Essl (Computer und Live-Elektronik) statt.
KREUZUNG bedeutet aber noch etwas anderes: die Verschmelzung von verschiedenen genetischen Materialien und das Entstehen von neuen Arten. Solche hybriden Gebilde entstehen zuhauf in der Begegnung zwischen den entgegengesetzten Klangwelten von Barockorgel und Computer: die Orgel als analoges Instrument per se, das allerdings von Klaus Lang durch Anwendung von halbgezogenen Registern, halb gedrückten Tasten und Clustertechnik völlig gegen den Strich gespielt wurde und dadurch einen abstrakten Klang erhielt, der mehr an Elektronische Musik als an Kirchenorgel denken ließ. ähnliches fand auch von der digitalen Gegenseite statt, wenn Karlheinz Essl selbstentwickeltes Computerinstrument m@ze°2 so gar nicht nach "Elektronik" klingt, sondern eher instrumentale Klangqualitäten aufweist.
überlagert waren diese vielfältigen KREUZUNGEN durch einen teleologischen Prozess: Der Abend begann mit einem Orgelsolo von Klaus Lang. Danach entfaltete sich eine Improvisation zwischen Karlheinz Essl (Computer) und Klaus Lang (Barockorgel). Den Abschluss fand der Abend in Karlheinz Essl's Computerperformance "Sonnez la cloche!", in dessen Verlauf auch die realen Glocken der Evangelischen Kirche zum Einsatz kamen.

Info: http://www.essl.at/concerts/kreuzungen.html

Karlheinz (kHz) Essl


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